Hallo zusammen,
ich war gestern Abend nicht mehr in der Lage, diesen Post noch zu vollenden – denn es ging mir richtig mies, dreckig, … Auf einer Skala von 1 – 10 hatte mein Zustand gestern Abend eine ganze 2.
Was war passiert? Meine Neugier hat mich einen Tag vorher dazu bewogen, noch weitere Informationen über Hochsensibilität einzuholen und im Fußball-Genre zu recherchieren (Scanner!). Nun, das Ende vom Lied war, dass ich zwar um 24 Uhr im Bett lag, aber vor lauter verschiedenen Informationen und Gefühlen im Kopf nicht mehr einschlafen konnte. Nun, irgendwann grumelte der Magen und ich machte mir sogar noch was zu essen, was sonst nie vorkommt… Oh Mann…
So – nach ganzen 3-4 Stunden Schlaf machte ich mit dann an den Dienstag. Das ging auch noch bis 14 Uhr ganz gut, dann kam so langsam die Müdigkeit über mich herein. Ich hatte überhaupt keine Lust mehr auf Small Talk und bei allem was ich dachte, war immer so ein negativer Beigeschmack dabei. Normalerweise bin ich jemand, der immer nach vorne schaut und hochmotivert an Dinge rangeht – aber nicht, wenn mir der Schlaf fehlt. Ab und an geht dann eine negative Gedankenspirale los – da bin ich mittlerweile froh, dass ich zumindest erkenne, wann ich mit der Abwärtsspirale aufhören muss. Ich bin nur noch begrenzt aufnahmefähig und kann nicht die Leistung abrufen, die man von mir gewohnt ist.
So, was machen, wenn man nicht weiter groß in seiner miesen Stimmung auffallen will? Maske aufsetzen und so tun, als wäre nix. Warum machen das HSPs überhaupt? Nun, es kostet unendlich viel Energie sich erklären zu müssen. Erklären zu müssen, warum einen so ein „bisschen“ Schlafmangel so aus den Bahnen werfen kann. Warum man auf einmal nicht mehr so aufnahmefähig ist. Deshalb zieht man sich eine Maske auf… Hm, so ist es tatsächlich – wenn ich mal länger drüber nachdenke… Man kann sich noch so oft erklären oder rechtfertigen – wenn der Gegenüber keine hochsensible Person (HSP) ist, dann wird er es auch nur begrenzt verstehen können. Diese Maske verdeckt übrigens auch mein – in diesem Moment – mein gefühltes regungsloses Gesicht. Aber: Es ist unheimlich anstrengend locker und gutgelaunt zu wirken, wenn man einfach nur alleine sein und seine Ruhe haben möchte. Keine Reize von außen. Aber wenn man dann nur von Leuten umgeben ist und nicht so agiert wie normalerweise – dann zieht man Aufmerksamkeit auf sich. Und das will man als Hochsensibler unbedingt vermeiden. Sich nicht auch noch erklären müssen. Hey, ich glaube, ich bin gerade um eine weitere Erkenntnis reicher geworden. Schreiben ist manchmal gar nicht so schlecht.
Das Gute an diesem ganzen Tag war aber – und ja, es gab tatsächlich etwas Gutes dran – dass ich mich selbst nicht verurteile und mir Vorwürfe gemacht habe. Das klappt auch immer besser, ich mag mich noch selbst.
Heute geht es mir übrigens wieder besser. Und wisst ihr, was ich jetzt mache? Ins Bett gehen…
Euch noch einen schönen Abend und eine geruhsame Nacht,
Julia