Archiv der Kategorie: Fundgrube
Autonomie in Verbundenheit
Ich fühle gerade etwas Verzweiflung, weil ich nicht weiß, wie man einen Blogbeitrag nennen sollte, der ein liebevoll gezeichnetes Video enthält, was den Kern der meisten – wenn nicht gar aller – Probleme hier auf der Erde beschreibt.
(Verzweiflung hat sich gelegt, habe nun den Titel geändert 😉 )
Ich habe das Bedürfnis, dass alle Menschen dieses Video sehen, weil es viele Dinge offenlegt. Auf liebevolle und tragische Art und Weise zugleich.
Falls euch ein passenderer Titel für diesen Blogbeitrag einfällt, gerne über Kommentar und ich passe dann eventuell an 🙂
Und nun viel Freude und Einsicht beim Schauen…
PS: Arno Gruen, ein Autor vieler Bücher, die dieses Kernthema betreffen, bezeichnet mit Autonomie kein Einzelgängertum oder reine Eigenimpulse – sondern unter Autonomie versteht er die Fähigkeit, sich selbst und die eigenen Bedürfnisse in Kontakt mit jemand anderem ausdrücken zu können. Die Fähigkeit, sich selbst in Beziehung zu jemand anderem wahrzunehmen und mitzuteilen. Vom Prinzip her etwas sehr Einfaches 😉
Eine Sch[a/u]tzkiste nicht nur für Hochsensible :-)
Viel Freude beim Lesen, Schauen und Erfahren…
Immer das große Bild im Blick behalten. Weit werden. Danke Elaine Aron 🙂
Für wenige Tage gibt es die beiden HSP-Filme für jeweils einen Mindestbeitrag von 0,99 $… Eine ganz wunderbare Doku und ein liebevoll gemachter Film. Seelenbalsam.
Und Wald. Den gibt’s immer 🙂 Und die eigene Kreativität sowieso…
Einen schönen Frühlingsanfang wünsche ich euch!
Alles Liebe, Julia 🌸
Was haben Novalis und Alanis Morissette gemeinsam?
Auf meinem Weg heute durch das schnucklige Gengenbach, seiner Engelgasse und dem wunderschönen Adventskalender mit Motiven aus dem Kleinen Prinzen kam ich ganz am Ende an einem Fenster mit selbstgemalten Bildern vorbei. Eines davon hatte ganz viel von meinem Lieblingsblau 🙂 Daneben konnte man unten stehendes Gedicht von Novalis lesen.
Gestern fand ich durch Zufall ein sehr fundiertes und erkenntnisreiches Interview, in welchem Alanis Morissette einem kanadischen Mediziner (Dr. Gabor Maté) sehr interessante Fragen stellte. Nicht zuletzt aufgrund diverser Nachfragen, was Hochsensibilität angeht. Ich habe es mit großer Neugier als auch einem ständig anwesenden Schmunzeln verfolgt, da Alanis ihrem Gast kaum Raum zum Antworten ließ – er musste sich regelrecht durchkämpfen, was Dr. Maté wohl sonst nicht ganz so gewohnt ist 😉
Eigentlich sollte die Antwort der Titelfrage meines Blogbeitrags lauten: Von beiden schenke ich euch in diesem Blogbeitrag einen wundervollen Auszug ihrer Arbeit. Jedoch kam mir jetzt beim Schreiben etwas ganz anderes in den Sinn. Mir wird gerade klar, dass in beiden Werken – sowohl im Gedicht von Novalis als auch im Interview von Alanis – die gleiche Grundmelodie zu erkennen ist. Genauer gesagt: zu erfühlen.
Ich wünsche euch viel Fühlfreude mit beiden Werken und eine frohe Weihnacht!
Liebe Grüße,
Julia
Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren
Sind Schlüssel aller Kreaturen
Wenn die, so singen oder küssen,
Mehr als die Tiefgelehrten wissen,
Wenn sich die Welt ins freye Leben
Und in die Welt wird zurück begeben,
Wenn dann sich wieder Licht und Schatten
Zu ächter Klarheit werden gatten,
Und man in Mährchen und Gedichten
Erkennt die wahren Weltgeschichten,
Dann fliegt vor Einem geheimen Wort
Das ganze verkehrte Wesen fort.
Novalis (aus dem Romanfragment: Heinrich von Ofterdingen)
Schnieptröte – törööö!
Häää?!? Was bitte sehr ist das denn nun schon wieder? Und was hat eine Schnieptröte mit Hochsensibilität zu tun? Erstmal gar nichts 😉
Sabine Dinkel, die Autorin des Buches „Hochsensibel durch den Tag„, wurde vor zwei Jahren von der doofen Schnieptröte befallen. Auf einmal war sie da – einfach so! Schnieptröte ist wie der Flusskrebs, nur ohne Wasser 😦
Während ihrer Erkrankungs- und Genesungsphase stellte Sabine schnell fest, dass es in der Schnieptröten-Literatur kaum Bücher gab, die einen:
- sowohl über diese Krankheit aufklären,
- einem verständlich Gesundungswege aufzeigen,
- gute Tipps zur Selbsthilfe und zum Hilfe holen an die Hand geben
- als auch einem gleichzeitig Lebensmut und Halt schenken.
Ohne übertreiben zu wollen: All das vereint dieses Buch.
Jedoch der größte Gewinn für den Patienten aus meiner Sicht ist, dass es Sabine gelungen ist, über all ihre Gefühlswelten und Ängste in verschiedenen Phasen der Krankheit zu schreiben – und wie man am besten mit diesen umgeht. Um sich danach wieder mit kleinen Schritten dem Leben zuzuwenden.
Dank der Kreativität und Schaffenskraft von Sabine ist ein sehr umfassender, lebendiger und liebevoller Ratgeber entstanden, den ich jedem Schnieptröten-Patienten als auch deren Angehörigen, Freunden und Ärzten ans Herz legen möchte.
Hier geht es zum Blick ins Buch.
Und hier auf die Seite von Sabine Dinkel, mit weiterem Info-Material.
Dieses kraftspendende Buch gibt Betroffenen (und deren Angehörigen) Halt – vom 1. Tag der Diagnose an bis zur Reha und darüber hinaus. Dabei beschwichtigt Sabine Dinkel in keinem Falle und kehrt die nicht so schönen Seiten dieser Krankheit keineswegs unter den Teppich. Ganz offen spricht sie auch über die dunklen Tage und Gedanken. Nur spaziert man mit Sabine Dinkel etwas anders durch den Klinikalltag und das medizinische Fachvokabular. Da wird der Krebs zur Schnieptröte, die Chemotherapie zur „Schorle grün-weiß“ und Metastasen zu Doofmannsgehilfen. Deshalb ist dieses Buch sehr fein und verdaulich zu lesen, sehr verständlich geschrieben und regt alleine durch die bunte und lebendige Aufmachung zum Ausprobieren all der kreativen Tipps an.
Angereichert mit liebevollen Comics aus Sabines Kreativitätsschatz und verschiedensten Zitaten von Mitpatienten bekommt man einen guten Einblick aus der Perspektive eines Schnieptröten-Patienten. Egal, ob Blut-Schnieptröte, Eierstock-Schnieptröte oder welche Schnieptröte auch immer.
Durch dieses Buch wurde mir als Nicht-Betroffener klar, dass diese Krankheit wahrlich kein Zuckerschlecken ist. Beim Lesen zwischendurch habe ich ein paar Male tief Luft holen müssen, da man sich nicht nur mit dem Überleben von Schnieptröten-Patienten beschäftigt. Sondern auch mit dem eigenen Tod. Mir wurde aber auch klar, dass ich als Freund oder Angehörige sehr, sehr viel tun kann, dass es dem Kranken auf mentaler Ebene besser geht. Und vor allen Dingen habe ich gelernt, besser mit der Schranke umzugehen, die nach unten klappt, wenn jemand eine schreckliche Diagnose bekommt oder ihn eine Lebenskrise beutelt. Die Schranke nämlich, nicht zu wissen, wie man jetzt mit dieser Person umgehen soll. Sabine schildert aus ihrer Sicht das angemessene bzw. auch nicht angemessene Verhalten des Umfelds. Und das mit ganz viel Humooor 🙂 🙂 🙂
Mein Tipp für den wirksamsten Buchgenuss: Während dem Lesen sich einzelne Dinge markieren/aufschreiben, die für einen selbst passen und die man umsetzen möchte – das Buch hat wirklich dicht gepackten Inhalt. Man muss sich das wie bei einem leckeren Buffet vorstellen – man bekommt sehr viel geboten, allerdings wird einem ungut, wenn man gleich von allem etwas probieren möchte 😉 Deshalb am besten 2-3 Dinge herauspicken und umsetzen. Dann die nächsten, usw. Schritt für Schritt.
Auf jeden Fall werde ich bei meinem nächsten Arztbesuch den Fachexperten mit meinem neuen Vokabular irritieren, wie z.B. den Weißkörperchen, hihi 😉 Und bei verhaltensoriginellen Leuten werde ich demnächst immer ein Grinsen im Gesicht tragen, dank dir, Sabine, die du dir und uns so originelle Hirnorigamis zusammenbastelst – humorvoll, nährend und heilsam!!!
Ganz besonders gefreut hat es mich, dass du Robert Seethaler ab und an zitiert hast. Einer meiner Lieblingsautoren, dessen Bücher ich jedem Hochsensiblen nur ans Herz legen kann 🙂 Hach, der Schreibstil…
Ich hoffe sehr, euch einen Vorgeschmack über dieses überaus kraftvolle Buch gegeben zu haben – trotz Schnieptröte, Schorle und Doofmannsgehilfen.
Auch wenn die Phasen einer Schnieptröten-Erkrankung trostlos und dunkel erscheinen – dieses Buch wird ein ständiger Lichtblick sein, dessen bin ich mir ganz sicher.
An dieser Stelle wünsche ich allen Schnieptröten-Patienten aus tiefstem Herzen viel Kraft – aber auch den Mut, die eigene Schwäche da sein zu lassen. Alles braucht und hat seinen Raum und seine Zeit. Alles Gute euch da draußen!!!
Alles Liebe,
Julia
PS.: Liebe Sabine – ganz persönlich ein großes und herzliches Danke an dich von meiner Seite – das Buch baut nicht nur in Schnieptrötenkrisen auf. Ich drück dich! Vor allen Dingen drücke ich dich jetzt in Gedanken einmal am Tag – bis einschließlich Weihnachten – einfach so :-)))
Und: Die Warteschleife der Urologie Stühlinger ist wirklich zum glu(ü)cksen 🙂
Symposium Hochsensibilität in Bad Kissingen (Parkklinik Heiligenfeld)
Hallo zusammen,
das Thema Hochsensibilität hat es endlich zu den Fachexperten geschafft. In Bad Kissingen findet Anfang 2017 ein Symposium (Tagung, wissenschaftliche Konferenz) zum Thema statt.
Interessant ist auch, dass sich diese Klinik mit dem Thema Hochsensibilität schon jetzt aktiv auseinandersetzt und ihre Patienten auf das Thema aufmerksam macht.
Daumen hoch!
Und falls Psychotherapeuten meinen Artikel hier lesen sollten – es gibt bereits ein Fachbuch zum Thema von Elaine Aron.
Viele Grüße,
Julia
Hochsensible Judith schreibt – ohne es zu wissen – über mich :-)
Hallo zusammen,
gerade bin ich auf einen Blogbeitrag gestoßen, in dem ich mich zu 98% wiederfinde – und so treffend, wunderbar und liebevoll formuliert.
In diesem Artikel schreibt die extrovertierte Judith über ihr Denken und Dasein als Hochsensible. Ich kann euch diesen Text nur wärmstens ans Herz legen – denn er geht ans Herz – direkt und ohne Umwege.
Hier drei schöne Zitate vorab:
„Jeder Mensch, dem ich in meinem Leben begegne, hinterlässt damit einen Fingerabdruck auf meiner Seele.“
„Deadlines sind damit meine Lifeline.“
„Einander zuwenden, nicht abwenden: das ist für mich das Wesen der Liebe.“
Danke Judith, dass du dich und auch mich so unglaublich treffend beschrieben hast. Eine Wucht 🙂
Liebe und dankbare Grüße,
Julia
Missed „Sensitive – The Untold Story“? Hast du „Sensitive – The Untold Story“ verpasst?
No problem! Kein Problem!
Now a podcast from Andy is available! Zufällig habe ich den Podcast von Andy über den Film gefunden!
Being honest, I almost like Andy’s Podcast more than the film itself ;-))) Ganz ehrlich? Andys Podcast finde ich fast besser als den Film selbst ;-)))
He has a wonderful kind to tell about the contents of the film and about High-Sensitivity in general. Er hat eine wunderbare Art und Weise, über die Inhalte des Films und über Hochsensibilität allgemein zu sprechen.
Listen to it, it is really worth it – Hört es euch an, ist wirklich sehr wertvoll:
Andy’s Podcast (35 min.)
Liebe Grüße,
Julia
Fundgrube: The Captain’s Pod – HSP S.O.S……Supporting Our Sensitivity
Hallo 🙂
Heute morgen war mein Scanner mal wieder aktiv und über Twitter habe ich einen Hochsensibilitäts-Podcast aus den USA entdeckt. Bei „The Captain’s Pod“ unterhalten sich der Captain und Michelle über sehr viele Dinge, die Hochsensibilität ausmachen und besondere Situationen, in die Hochsensible in ihrem Alltag ab und an geraten – und das alles auf eine ganz lockere Art und Weise. Gefällt mir richtig gut!
Wie immer gilt auch hier: Die Informationen über HS sind sehr dicht – vor allem hat man auch wirklich sehr viele Aha-Effekte, zumindest ging es mir so. Von daher aufpassen, wieviele Episoden man sich auf einmal antut 😉
In einer Folge wurde der Captain selbst interviewt und Michelle ist mit ihm die Fragen des Hochsensibilitäts-Tests von Elaine Aron durchgegangen. Dort wurden die Fragen auch nochmals mit mehreren Beispielen hinterlegt, damit z.B. klar ist, was ein „rich and complex inner life“ genau bedeutet…
Mittlerweile gibt es schon mehrere Episoden – ich muss mich jetzt echt zurückhalten, dass ich sie nicht alle auf einmal höre… Aber ich mache mir in meinem Beitrag hier so nach und nach Stichwörter zu den einzelnen Folgen, was für mich selbst neu und interessant ist und welche Dinge auf mich zutreffen.
Liebe Grüße und euch allen einen entspannten Start in die neue Woche,
Julia