Solch eine kompakte Wanderung ist mir auch noch nicht über den Weg gelaufen 😉
Innerhalb von 3 Stunden an meinem Anreisetag habe ich in Flüeli-Ranft so vieles gesehen und erlebt wie lange nicht.

Dieser Kraftort hat ein einmaliges Bergpanorama mitsamt dem wunderschönen Sarner See. Ich wusste noch überhaupt gar nicht wohin ich laufen sollte – der Hauswirt gab mir dann einen Richtungstipp und los ging es über den Waldweg bergauf in Richtung Glotersegg. Das ist wohl der Mittelpunkt von Obwalden, nicht all zu weit entfernt vom Mittelpunkt der Schweiz. Wieso haben es die Schweizer so mit den Mittelpunkten?


Auf jeden Fall ging es erstmal in der Sonne berghoch und dann in einen wunderschönen Wald, in dem dann auch ein herrlicher Wanderweg anfing. Ich musste schon etwas aufpassen, die letzten Tage waren wohl sehr regenreich. Irgendwann erschrak mich dann ein mich überholender Schweizer Trailrunner. Und kam nach einer halben Minute schon wieder zurück. Er sah mich von oben bis unten an und meinte: „Ach, mit ihren Wanderstöcken und -schuhen könnte das klappen! Der Bach da vorne trägt mehr Wasser als sonst…“ Ah ja, dann mal auf ins Abenteuer! Eine Schlüsselstelle gab es tatsächlich – und ohne Stöcke hätte ich das tatsächlich nicht geschafft. Sehr cool! Weiter geht’s zum Glotersegg und wieder abwärts zum See.

Doch halt! Da ist eine Abkürzung, die mich direkter wieder zurückbringt. Zumindest sieht das wie ein Wanderweg aus :-))) Was für ein herrliches Grün die welligen Wiesen haben. Jetzt erstmal eine Sonnenpause mit Blick auf den See und die Berge :-)))




Dann tapfer weiter – doch was ist das?!? Der Wanderweg hörte auf einmal auf und unter mir war nur eine MuhMuh-Wiese… Unterhalb davon jedoch ein gelbes Wanderschild. Tja, dann ab durch die Mitte. Mit den herantrabend neugierigen Kühen habe ich ganz ruhig geredet und sie ließen mich passieren. Der Wanderweg entpuppte sich jedoch nur als Markierung für Schneetourengeher… Oh je! 10 Meter weiter war ein klitzekleines gelbes Karo an einem Baum zu erkennen. Ich wollte schon daran vorbeilaufen, zum Glück hatte ich dann doch noch einen Blick draufgeworfen: „Wanderweg“ – juhuuu! Ich werde also doch noch pünktlich zum Abendessen ankommen 😉

Und was für ein wunderschöner Wanderweg das war!!! Prompt habe ich auch noch schöne Pilze entdeckt. Dann ging es wieder aus dem Wäldchen irgendwie über eine Muhmuh-Wiese. Und zack – wie aus dem Nichts das nächste Wanderschild. Einfach etwas schauen, dann passt das.



Auf alle Fälle bin ich meinem Orientierungssinn sehr dankbar – mit diesem kann ich dann doch mal ganz mutig ein Wagnis eingehen.

Auf dem Weg begleiteten mich gaaaanz viele süße Schwälbchen, ein wunderschöner Milan, ein Hennen-Hasen-Gänsegehege und zwischendurch gab es natürlich viele Kühe und am Ende noch einen Wachhund, viele Ziegen, ein altes Pony und eine Wiesenkatze 🙂


Alles in allem eine wunderschöne Tour an einem ganz besonderen Ort!
