oder: warum es sich lohnt, auf einem Bänkchen ein Buch zu lesen 🙂

Einer der letzten Tage des Jahres und die Sonne scheint. Also raus in den Weinberg, herrlich war es da. Insbesondere die geheimen Feldwege haben es mir angetan. Dort bin ich auf eine ganze Buchfinkenschar getroffen und der Buntspecht hat sich auch sehen lassen.
Mein Ziel war ein grünes Pausenbänkchen an einem meiner Lieblingsplätze – denn dort ist die steilste Stelle des Weingebiets – so viele Menschen laufen hier nicht vorbei und der Wind hält sich auch in Grenzen – das war meine Annahme 😉 Es liefen dann doch mindestens 10 Hunde an mir vorbei inklusive Frau-/Herrchen und noch andere Leute. Das Wetter war einfach zu schön.
Die Pausenbank habe ich auch nur deshalb benutzt, weil ich in der Sonne lesen wollte. Ich hatte ein kleines Büchlein dabei. Immer wenn Leute vorbeikamen, hatte ich es so auf mir liegen, damit man den Buchtitel nicht lesen konnte. Was würden die Leute wohl von mir denken, würden sie den Titel lesen? 😉

Irgendwann kam dann aus dem steilen Matschweg aus Richtung Letzenbergkapelle ein schwarzer Labrador herausgehüpft. Freudig mit dem Schwanz wedelnd wartete er ungeduldig auf seinen Besitzer. Sprang kurz wieder auf den Matschweg zurück und dann waren sie beide da. Frauchen kam mittlerweile auch zum Vorschein und setzte sich prompt neben mich aufs grüne Pausenbänkchen.
Kurz danach schleifte der Labrador einen Stock an. Frauchen meinte, sie würde den jetzt 10mal werfen und dann ist Schluss 😉 Der Hund hatte tatsächlich eine unbändige Energie, Wahnsinn!
Auf einmal fragte sie: „Was lesen Sie denn da?“ Ich zeigte ihr die Buchvorderseite – „Heilung von Beziehungen“. Sie: „Ah ja, interessant. Von wem ist denn das?“. Ich: „Von Gopal Norbert Klein“. Sie: „Kenne ich nicht. Ah ja, Traumatherapie. Interessant!“
Es entfaltete sich ein ganz wunderbares Gespräch voller Neugier und Verbundenheit – das hätte ich an einem solchen Tag wie heute nie erwartet. Es stellte sich heraus, dass Frauchen Ergotherapeutin ist und sich mit den Büchern von Sabine Bode auch bereits mit dem Thema vertraut gemacht hat.
Ich liebe es, wenn sich ganz unerwartet ein solcher Raum auftut. Das darf gerne öfter so sein 🙂
Liebe Grüße und uns allen einen guten Start ins neue Jahr,
Julia