…zum Auftanken und die Natur genießen. Ursprünglich wollte ich ins Wallis (Schweiz), allerdings war die Wettervorhersage für die Westalpen so miserabel, dass nur noch die Ostalpen übrig blieben. Aber was heißt „nur noch“? Ich machte mich auf den Weg nach Österreich, zum Dachsteingebirge.
Was ich nicht wusste war, dass die Region Hallstatt-Dachstein/Salzkammergut zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Und ich weiß jetzt auch warum 🙂
UNESCO-Komitee: „Bei der alpinen Region Hallstatt/Dachstein-Salzkammergut handelt es sich um ein außergewöhnliches Beispiel einer Naturlandschaft von einzigartiger Schönheit und besonderer wissenschaftlicher Bedeutung, die auch Zeugnis von der frühen und kontinuierlichen menschlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Tätigkeit ablegt.“
Soviel dazu 🙂 Auf meiner 4-tägigen Wandertour habe ich 3 Bundesländer durchschritten: Oberösterreich, Steiermark und Salzburg. Gestartet bin ich in Obertraun, am Hallstätter See.
Auf der Hinfahrt musste ich einfach am See anhalten und diese wunderbare Idylle festhalten. Zum Zoomen klickt einfach 1-2 mal aufs Bild.


In Obertraun haben mich zwei sehr nette Mitarbeiter der Touri-Info in Empfang genommen und mir meine Fragen beantwortet. Auch eine Wanderkarte mit den wichtigsten Wanderrouten bekam ich hier ausgehändigt.

Mit der Dachstein-Krippenstein-Seilbahn ging es dann hoch auf die Gjaidalm. Auf ging es über den Wanderweg 616 in Richtung Guttenberghaus. Der Mitarbeiter der Seilbahn meinte dann, in 5 Stunden wäre ich dort – also gut…

Auf dem Weg gab es sogar noch hin und wieder ein paar Blümchen zu sehen. Allerdings musste man diese regelrecht suchen – wie diesen hier, der schöne gelb-grün leuchtende Alpen-Mauerpfeffer (Fetthenne).

Auf einmal war das Dachsteingebirge in Sicht – was für ein Anblick! Dieser begleitete mich den ganzen Weg entlang zum Guttenberghaus – herrlich! Und immer schön die rot-weiß-roten Wandermarkierungen im Blick behalten – auf diesem Weg nicht wirklich schwierig.

Kann mir jemand verraten, wie diese schönen Blümchen hier heißen?

Herrliche Wanderwelt…

Im folgenden Bild ist rechts der Dachstein und links der Gjaidstein zu sehen (zumindest sind das meine Annahmen – bitte korrigieren, falls diese falsch sein sollten 😉 ). In der Mitte der Hunerkogel mit Seilbahnstation.

Schönes Panorama mit Karstgelände und Wolkenspiel.

Auf der Feisterer Scharte konnte man dann schon zum Guttenberghaus und Ramsau hinabblicken.

Von der Feisterer Scharte gibt es noch zahlreiche weitere Wanderrouten.

Nach knappen 4 Stunden kam ich dann am Guttenberghaus an. Das verdiente Abendessen mit leckerem Fleischkäse, Spiegelei und Bratkartoffeln hat richtig, richtig gut geschmeckt. Und nette Mitwanderer saßen auch am Tisch – die Besprechung der Wandertouren des nächsten Tages war in vollem Gange 😉 Und Julia in ihrem Element…

Da ich letzte Nacht nicht wirklich viel geschlafen habe und die Anfahrt sehr anstrengend war, ging ich auch schon um 21 Uhr ins Bett. Am nächsten Morgen dann früh raus und Morgenluft schnuppern…

Ein Bänkchen in den Bergen und gute Aussicht – manchmal bedarf es nicht mehr 🙂

So, dann schnell gefrühstückt, Rucksack nach unten geschleppt, Wanderschuhe geschnappt… Doch was ist das?!? Ach herrje – die Sohle meines einen Schuhs löst sich!!! Oh nein, ich wollte doch zum Gjaidstein hoch 😦 Nun denn – der gute Hüttenwirt des Guttenberghauses gab mir noch Klebeband, um zumindest bis zum Tal sicherzustellen, dass die Sohle am Schuh haften bleibt. Mir blieb nichts anderes übrig – ab ins Tal… Etwas traurig und mürrisch war mir schon zumute, denn heute sollte doch der schönste und sonnigste meiner 4 Wandertage werden. Allerdings versüßten mir ein paar nette Tierchen den Abstieg nach Kulm (Ramsau).
Eine grasende Schafherde…

Nicht wundern – aber ein Hoppelhäschen saß auch auf einmal da – kurz vor dem Eingang zur Lärchbodenalm… Wie süüüß!

Und ein wohl hungriges, kleines, schwarz-weißes Pony… Das stand tatsächlich genau so mit dem Kopf aufliegend auf einem Holztisch – und ließ sich dann auch streicheln – hmmm…

Im Tal angekommen ließ ich meine alten, ausgedienten aber sonst sehr zuverlässigen und bequemen Wanderschuhe schweren Herzens im Sportladen in Kulm.

Und tauschte diese gegen neue Wanderschuhe aus. Mir war schon klar, dass es ein gewisses Risiko zur Blasenbildung gab – normalerweise laufe ich neue Wanderschuhe immer gerne vorher ein! Nun ja – 2 Blasen hatte ich dann doch. So isch.

In Kulm habe ich dann wunderbar zu Mittag gegessen beim Kulmwirt. Eine herrliche Sonnenterrasse lädt dort zum Verweilen ein – zumindest bis mein Bus kam in Richtung Dachstein-Gletscherbahn. Von der Gletscherbahn aus wollte ich die Austriascharte hochwandern zum Hunerkogel.

Allerdings musste ich an der Austriascharte aufgrund fehlender Markierungen (bzw. fehlender Geländekenntnis) und zu gefährlichem Gelände abbrechen. Also – ganzer Weg wieder zurück zur Gletscherbahn und ab in Richtung Dachstein-Südwand-Hütte.

Der Herbst hat in den Bergen sein ganz eigenes Licht…


Hier der Sonnenuntergang von der Dachstein-Südwand-Hütte…

Zum Abendessen gab es Schnitzel mit Bratkartoffeln und Salat 🙂

Am nächsten Morgen hatte ich meine längste Wandertour vor mir – deshalb ging es auch schon früh los… Mein Ziel war die Simonyhütte, über Windlegerscharte und Adamekhütte. Unter normalen Bedingungen hätte ich diese Route locker geschafft – dass ich allerdings dann doch so lange gebraucht habe, lag am Alpenföhn, den ich tatsächlich unterschätzt hatte. Hier mein Appell: Liebe Wanderer – unterschätzt den Wetterbericht nicht, wenn von Föhn gesprochen wird. Dieser kann unter Umständen richtig gefährlich werden. Insbesondere an steilen Stellen kann ganz unverhofft ein Steinschlag sein oder man wird wie eine Feder von einer Windböe erfasst. Ich schreibe das deshalb so ausdrücklich hin, da mir selbst der Alpenföhn so nicht bewusst war.

Durch das Tor ging es hindurch in Richtung Windlegerscharte…

Wie schön – endlich mal wieder ein paar Blümelein am Wegesrand…

Der Blick kurz bevor man die Windlegerscharte erreicht.

Dieses Herzchen begrüßt einen ganz oben – die Windlegerscharte, ein schönes Plätzchen, wenn nur der Föhn nicht gewesen wäre.

Genau so sehen Wolken im Föhn aus…

Hier sieht man den großen Gosaugletscher, kurz vor der Adamekhütte.

Solche Kletterpassagen gab es auf dieser Tour nicht wenige. Dessen sollte man sich bewusst sein, bevor man diese Wanderung antritt.

Auf der Adamekhütte musste ich etwas Ordentliches essen, damit ich gestärkt weitergehen konnte. Nudelsuppe mit 2 Würstchen…

…und ein leckerer Mohnkuchen mit heißer Schokolade wärmten mich wieder auf und gaben Kraft für den weiteren Weg.

Kurz unterhalb der Adamekhütte kreuzten auf einmal zwei Steinböcke meinen Weg – wie schön!

Und neugierig sind sie – unglaublich!

Kann mir jemand helfen? Wie heißt diese schöne, aber unscheinbare Pflanze? Wunderschön!

Abends bin ich dann fix und foxi an der Simonyhütte angekommen. Lieber Christoph Mitterer & Team, danke für alles 🙂
Am nächsten Morgen sah ich aus dem Fenster und konnte ein unbeschreibliches Wolkenspiel betrachten. Herrlich!

Ohne Worte…

Ich hatte anscheinend gerade den richtigen Augenblick für diese Fotos erwischt, denn 20 Minuten später hatte sich das untere Wolkenfeld schon fast wieder aufgelöst.

Die Simonyhütte liegt am Hallstätter Gletscher. Sie ist der Ausgangspunkt für zahlreiche Gletschertouren und ist Ausbildungsstätte des österreichischen Alpenvereins. Die Hütte wurde nach Friedrich Simony benannt.


Mit einem reichhaltigen und sehr leckeren Frühstücksbuffet startete ich in den Tag und der Abstieg in Richtung Gjaidalm konnte beginnen.

Herbstspiel in den Alpen…

Das einzige Alpen-Vergissmeinnicht auf dieser Wandertour. Tschüss, bis zum nächsten Jahr! 🙂

Beim Abstieg hat es ab und an mal genieselt – Sonne ist mir natürlich lieber, aber auch dieses Wetter hat seinen ganz eigenen Charme.

Leider erst ganz zum Schluss habe ich kapiert, wieso ab und an auf diesem Wanderweg quadratische, silbrige Täfelchen verteilt waren. Der Nature Trail Dachstein – Infotäfelchen zum aktuellen Standpunkt. Vielleicht war es gerade gut so, dass ich nicht schon vorher drauf gekommen bin – sonst hätte mein Abstieg wohl noch mindestens eine Stunde länger gedauert 😉

Die letzte Mahlzeit auf dem Berg – leckere Käsespätzle mit Salat – das Dressing war der Renner!!! Danke sehr Gjaidalm!

Meiner Pflaume hat es auch sehr gefallen. Sie muss sich jetzt wieder gedulden bis zur nächsten Wandertour – denn die findet erst wieder im nächsten Jahr statt. Schön wars!
