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Illuminati

Es werde Licht!

Und in Wirklichkeit fing alles mit dem unsichtbarsten äh… unfühlbarsten Gefühl aller Gefühle an: dem Ekel.

Da ich gerade innere Arbeit mit meinem Nervensystem praktiziere auf Grundlage der Polyvagaltheorie, stolpert man während des Prozesses auch irgendwann über das ungefühlte Gefühl des Ekels. Ich könnte anstatt Ekel auch Übelkeit schreiben, weil es sich „angenehmer“ liest – mach ich jetzt aber nicht. Hätte ich früher gemacht 😉

Da das Gefühl des Ekels auch in wissenschaftlichen Kreisen noch sehr im Dunkeln verborgen liegt, wollte ich da einfach mal mit meiner Taschenlampe hineinleuchten.

Damit ihr mir folgen könnt, beschreibe ich euch meinen Leuchtweg:

Zuerst landete ich tatsächlich bei Jean-Paul Sartre, der ein Buch mit dem Titel „Ekel“ verfasste. Schnell bin ich auf die Information gestoßen, dass er es hätte eigentlich ganz anders benennen wollen: Melencolia – angelehnt an Albrecht Dürers Kupferstich Melencolia I.

Tja – dann bin ich mal wieder bei diesem angeblich so rätselhaften Kupferstich von Dürer gelandet:

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Melencolia_I

Ich könnte mich an diesem Bild Stunden erfreuen, weil es einfach zahlreiche Details enthält und diese doch nicht zum Kern führen. Nicht zuletzt das abgebildete magische Quadrat rechts oben lässt Zahlenherzen höher schlagen :-)))

Doch warum nur zerschlägt sich alle Welt die Köpfe über dieses Bild?

Zwischendurch habe ich mir mal noch eine Dokumentation herausgesucht, wie solch ein Kupferstich überhaupt hergestellt wird:

Ich kann nur sagen: der Dürer war wirklich ein Künstler und Genie. Faszination pur, wenn man sich vorstellt, wieviele Stiche notwendig waren für solch ein Bild voller Details, Schattierungen und Verzierungen!

Jetzt nur nicht ablenken lassen 😉

Ich frage mich die ganze Zeit: warum nur blickt diese engelsgleiche Gestalt so traurig vor sich her? Geld hat sie genug, rechts vor ihr ist ein Geldbeutel mit 3 Knöpfen zu finden – und ein Schlüsselbund, ein Zeichen großer Macht. Tja, das hilft leider alles nichts… Auch all die mentalen Verschwurbelungen, die man sich durch dieses Bild antun kann, führen nicht zum Ziel und nicht zum Kern… (Kreisspiegelung, Anzahl der Leitersprossen, Waage, Sanduhr, bla bla bla) Alles Ablenkungsmanöver! Ich möchte gar nicht wissen, wie sehr Dürer in sich hineingegrinst haben muss, als er sein Kunstwerk anfertigte.

Vom Blick her schaut sie ins Leere, ganz teilnahmslos (Starre, dorsaler Vagus, Polyvagaltheorie). Hält man jedoch das eine Auge zu, könnte man meinen, sie schaue ins Licht. Hält man das andere zu, schaut sie auf den Polyeder. Ein etwas verzerrter Würfel, dem bereits zwei Kanten abgeschnitten wurden, vielleicht mit der am Boden liegenden Säge?

Ich nehme jetzt einfach an, dieser Polyeder sei aus Stein. Welche Werkzeuge benötigt denn ein Bildhauer? Genau, fast alles, was da so auf dem Boden herumliegt. Inklusive dem Hammer und der… Ja wo ist sie denn, die Meißel??? Kein Wunder, der Künstlerin fehlt ihr Werkzeug! Das, was Dürer beim Erstellen dieses Kupferstiches wie eine Feder führte, das fehlte der sich der Melancholie hingebenden Gestalt, um ihren Polyeder weiter zu bearbeiten.

Es ist also das Unsichtbare im Sichtbaren, was dieses Kunstwerk zum Rätsel macht.

Und die eigentliche Frage müsste doch lauten: welches Werkzeug fehlt euch noch, um wieder lebendig und voller Freude zu werden?

In diesem Sinne wünsche ich euch allen einen guten Start in die neue Woche mit vielen Impulsen, um herauszufinden, was euch persönlich wirklich fehlt, um lebendig zu werden und das eigene Licht zum Leuchten zu bringen.

Albrecht Dürer – ein Licht(u. Schatten)arbeiter 😉

Alles Liebe, Julia

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Fühliger Weihnachtswürfel

Falls jemand von euch ein besonderes und verbindendes Weihnachtsgeschenk braucht, für den habe ich einen Würfel gestaltet. Und sogar einen aus Holz :-)))

Anschauen und bestellen könnt ihr ihn bei einem ganz lieben und zuverlässigen Handwerker, mit dessen Hilfe ich meine Kreation verwirklicht habe:

https://shop.holz-kreativ.eu/webshop/gef%C3%BChlsw%C3%BCrfel

Danke, Georg!

Dieser Würfel lässt sich überall hin verschenken, wo es um Begegnung zwischen Menschen geht. Vor allem im Moment sollte jedes Paar, jede Familie, jedes Pflegeheim, jedes Krankenaus, jede Schule, … diesen Würfel haben.

Liebe Grüße und euch allen noch einen schönen November,

Julia

Wie ein Ei ohne Schale…

…so oder so ähnlich kann man sich Hochsensiblität vorstellen – ein schönes Bild.

Gehört in: Hermann Hesse – Sein erstes Paradies

Weitere Zitate aus dieser Reportage über Hermann Hesse:

– Hermann Hesse wollte (einfach nur) glücklich werden

– Naturmensch

– Bedürfnis der Befreiung (aus dem Lebenskorsett)

– Das luxuriöse Leben widert ihn an.

– „Selbst meine Katze wird fett…“   🙂

– „Doch Leid tut nur weh, wenn du es fürchtest. Leid tut nur weh, weil du es schilst. Es verfolgt dich nur, weil du vor ihm fliehst. Du musst nicht fliehen. Du musst nicht schelten. Du musst nicht fürchten. Du musst lieben. Du weißt ja alles selbst. Du weißt in deinem Inneren ganz wohl, dass es nur einen einzigen Zauber, eine einzige Kraft, eine einzige Erlösung und ein einziges Glück gibt, und dass es Liebe heißt…“

– Er war sehr gesellschaftsscheu (Soirée, Kennst du das auch?)

– Hesse liebte die Einfachheit.

– Auf der einen Seite sehr sesshaft (liebt die Gartenarbeit)… Auf der anderen Seite ein Herumtreiber, muss hinaus in die Welt… 2 Extreme

– Hesses 1. Frau Mia (Maria Bernoulli) hatte eine ganz empfindsame Natur, Sinn für Farben und Formen, ist Fotografin geworden, Ästhetin, Gefühlsperson, kein sehr rationaler Mensch, lebhaft, hat Hesse vergöttert (er brauchte Abstand, sie wollte Nähe – hatte Angst, ihm nicht zu genügen)

– Hesse suchte die Ruhe, er hasste es im Mittelpunkt zu stehen und in der Dorfmitte zu wohnen

– Er war Nomade, er war Jäger, er musste hinaus in die Welt (HSS?)

– Er liebte Bäume. Er baute sein Haus sogar bewusst in die Nähe des alten, großen einzigen Birnbaumes des Wiesengrundstücks.

– Hesse durchlebt solche Nachtmeerfahrten (wie Odysseus in die Unterwelt) ständig…

– Großes Bedürfnis nach Tiefe, was er auch immer ausdrückt

– Sehnsucht nach Sinn

– Und in dieser tiefsten Dunkelheit findet er Perlen, und bringt die auch raus… In der tiefsten Erfahrung seiner größten Dunkelheit findet er diese Perle.

– Hesse ist ein Beispiel für einen Menschen, der sich in Eigenverantwortung selbst befreit – mit all seinen Schwierigkeiten. Er bleibt sich treu und lebt sein Leben. Wegweiser für andere, hoffnungsvoll.

– Hesse war bei C. G. Jung in Behandlung, er hat Hilfe angenommen, Psychoanalyse (Ziel: Raum schaffen, worin die Seele frei ist und sein kann)

–> weitere interessante Erlebnisse von Hesse

Das Vielfühler Buch: Hochsensibilität

Wie schön, liebevoll, geistreich und unaufdringlich inhaltsvoll ein Buch sein kann hat mir das Vielfühler Buch von Petra Tomschi gezeigt.

Ich habe es allerdings noch nicht ganz durchgelesen (ja, ist auch meiner Scanner-Veranlagung geschuldet 😉  ). Ich bin ehrlich: Ich habe das Buch ganz vorne begonnen, habe es bis hin zur Autorenvorstellung und eine Seite weiter gelesen und ab da dann durchgeblättert. Ach ja, irgendwann kam ich auf die Idee von ganz hinten anzufangen und habe mich dann über die gespiegelten Buchstaben gefreut – wie ein kleines Kind eben.

Frau Tomschi, für mich ist das Buch jetzt schon ein Glücksgriff. Die Art und Weise wie es aufbereitet ist, die ganze Aufmachung trägt dazu bei, jeden einzelnen Satz zu genießen und auch zu verstehen.

Herzlichen Glückwunsch zu diesem Werk. Es ist etwas ganz, ganz besonderes.

So, das wars erst einmal von meiner Seite. Sobald ich das Buch nun zu Ende gelesen habe, kommt hier im Posting die Ergänzung dazu… Aber jetzt lese ich erstmal weiter 🙂

___Danke, liebe Frau Tomschi, dass Sie Hermann Hesse so eigensinnig in ihrem Buch verwenden 😉

___Das Buch streichelt die eigene Seele und gibt Kraft.

___Ach ja, ich vergaß meine Gänsehaut zu erwähnen, als ich das Buch dann durchblätterte, ein schönes Gefühl…

___Hach, den Audruck „geistig probehandeln“ habe ich noch nie gehört, man kann ihn sich richtig gut vorstellen 😉

___Ja, ich war heute schon allein – habe alleine in aller Ruhe, bewusst und ohne Reizeinflüsse von außen gefrühstückt – das war herrlich und man startet ganz anders in den Tag!