Schlagwort-Archive: Mitgefühl

Was tun?

„Es geht darum, das Mitgefühl in diesen Menschen zu erwecken. Es ist wichtig, dass wir dieses Drittel, dass sie immer mehr das, was sie fühlen, aussprechen und drauf beharren, damit die anderen mehr Mut kriegen, zu sich selbst und zu ihrem Mitgefühl zu stehen.“ (Arno Gruen über die Unterbrechung des Prozesses der Selbstentfremdung)

Falls ihr für die Zeit zuhause noch etwas Schmökern möchtet, lege ich euch die Bücher von Arno Gruen sehr ans Herz, insbesondere:

„Der Verrat am Selbst – Die Angst vor Autonomie bei Mann und Frau“

„Der Fremde in uns“

„Ich will eine Welt ohne Kriege“

Alles Liebe, Julia

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Mensch!

Coach A: „Ich sehe den Menschen als Ganzes.“

Coach B: „Oh ja, ich sehe auch den Menschen als Ganzes.“

2 Coaches, 2 Haltungen. Eine davon mit der Absicht, zu geben. Eine davon mit der Absicht, etwas zu bekommen.

Blogger A: „Mensch! Coach A…“ *

Blogger B: „Mensch! Coach A…“ *

2 Blogger, 2 Haltungen.

Mensch, wie ist deine Haltung?

* Eine ewige Wiederkehr des Potentials, die eigene Haltung mit jeder neuen Entscheidung überprüfen und ändern zu dürfen. Carpe momentum.

Ostern – oder: auf der Suche nach sICHerheit

Über die Osterfeiertage habe ich in einem ganz besonderen Buch geblättert.

Elli und der unsichtbare Schnabel.

Simone Dräger, die Autorin, schreibt hier über ein Phänomen, welches – genauso wie Hochsensibilität auch – unsichtbar ist – sie schreibt über ihr bisheriges Leben und über eine Art unsichtbaren Teppich, der sie jeden Tag begleitet. Simone ist in vielen Situationen ihres Alltags in sich selbst gefangen und reagiert mit Nichts – also mit Sprachlosigkeit, einer hohen Erregung ihres Nervensystems und einer seelischen Starre. Sie bringt Licht und Klarheit in den Nebel des Mutismus.

Warum ich das hier schreibe? Nun, Simone schreibt nicht nur eine Geschichte über die Ente Elli – sie schreibt im 2. Teil ihres Buches auch darüber, was Mutismus genau ist und was das mit dem Zustand ihres Nervensystems zu tun hat – es ist eine Suche nach Sicherheit.

Was ich an Simones Beschreibung faszinierend finde? Sie trägt die Arbeiten sämtlicher Fachexperten und Wissenschaftler zusammen, die mich gerade selbst interessieren. Ich war wirklich baff! Aber mit Mutismus habe ich gar nichts zu tun. Nun ja, ganz früher vielleicht. Aber jetzt beschäftige ich mich mit einem ganz anderen Thema, in welchem es auch um die Suche nach Sicherheit geht.

Stephen Porges hat eine neue Theorie entwickelt um zu erklären, wie unser Nervensystem auf (Lebens-) Bedrohung von außen reagiert und wie man wieder in die Lage kommt, sich sicher zu fühlen. (Polyvagaltheorie)

Er beschreibt ganz genau, dass der gleiche Mensch in der gleichen Umgebung ganz unterschiedliche Reaktionsweisen zeigen kann, wenn sein Nervensystem sich in einem anderen Zustand befindet (Neurozeption).

Was hat das Ganze nun mit Hochsensibilität zu tun? Nun – läuft das Nervensystem auf Hochtouren und wählt es als Exit-Strategie den Freeze, also eine Starre, dann könnte ein Hochsensibler auf die Idee kommen, das wäre ja „nur“ eine Reizüberflutung. Dabei wären ganz andere Maßnahmen erforderlich. Genau bei dieser Unterscheidung sollten Hochsensible genau Bescheid wissen, wann sich ihr Körper in der Reizüberflutung befindet und wann evtl. in einem Notzustand ihres Nervensystems (oder beides).

Im einen Falle ist Reizabschottung hilfreich, im anderen Falle hilft die Stimulation des sogenannten ventralen Vagusnervs (z.B. Kontakt zu lieben Menschen, den eigenen Körper spüren, langes langsames Ausatmen, …).

Ich habe schon viel zu viel geschrieben. Warum? Weil die Suche nach Sicherheit des Nervensystems so viele verschiedene Ausprägungen haben kann wie es Sandkörner auf dem Mars gibt. Deshalb im Anschluss meiner Worte noch eine Liste von Themen, die mit Unsicherheit im Nervensystem einhergehen können. Viel Spaß beim Stöbern und beim Finden eines jeden persönlichen Ostereis 🙂 (Ei, nicht Eis, sonst hieße es Ostereises – hihi…)

Frohe Ostern uns allen!

Liebe Grüße, Julia

 

PS.: Einem Wort habe ich übrigens in meinem Text oben keinen Raum geschenkt – aus dem Grund, weil es sehr oft missverstanden wird. Dem „Raum“ schenke ich jetzt allerdings 2 Buchstaben. Ein „T“ vorne und ein „A“ hinten.

Nein, es sind nicht immer einmalige Ereignisse, die dieses auslösen, wie z.B. Krieg, Gewalt usw. Es können auch (vor-) geburtliche Ereignisse oder Ereignisse in den ersten 3 Jahren in der Entwicklung eines Kindes sein, die die Sicherheit desselben gefährden, ohne dass es den Eltern selbst bewusst ist (weil z.B. ein Elternteil selbst traumatisiert sein könnte) – Entwicklungstrauma genannt.

HSP (Elaine Aron, Ilse Sand, Tom Falkenstein)

Hochbegabung

Mutismus

Arno Gruen (alle Bücher)

Bindungsstörungen (Schutzgarten, Buch: Liebe & Bindungsangst)

Angst, Panikattacken, Prüfungsangst

Jonice Webb, CEN (Running on Empty)

Gopal Norbert Klein (Lokale Gruppen)

Buch: Entwicklungstrauma heilen (Heller, LaPierre)

Epigenetik, Kriegskinder

Wie weiter? Ganz einfach: Gute Selbstfürsorge, Kontakt zu anderen Menschen (sich selbst mitteilen, SEIN) und neue Erfahrungen (alte Erfahrungen überschreiben, TUN).

Körpertherapie (reine Gesprächstherapie kommt nicht an die tiefen Schichten des Nervensystems ran!), Sport, Musik, Natur, GfK, EFT, Alexander-Technik, Kreativität, das Eigene nach Außen bringen, Singen, Kontakt mit lieben Menschen, für mich selbst da sein und da bleiben, gute Selbstfürsorge, Selbstmitgefühl (Kristin Neff), Schreiben (Stephan Konrad Niederwieser), sich mitteilen in lokalen Gruppen

Reblog: Wertschätzung – ein Goldschatz

Könnt ihr von anderen Wertschätzung und Komplimente annehmen?
Könnt ihr euch selbst wertschätzen und euch selbst Mitgefühl entgegenbringen?

Insbesondere für Hochsensible kann dies eine unglaubliche Herausforderung sein – aber auch eine große Menge an positiver Energie bringen, die sich dabei freisetzt.

Los geht’s – Übung macht den Meister!

Ilse Sand, eine dänische Psychotherapeutin, hat übrigens ein ganz tolles Buch für Hochsensible auf deutsch übersetzen lassen – es ist meines Erachtens das Beste zum Thema bisher, da es den Kern ohne große Umschweife trifft.
Mit diesem Buch lernt man tatsächlich auch, sich selbst wertzuschätzen und sich selbst den Halt zu geben, den man so unbedingt benötigt.

Danke, Lyn, für deinen 1Satz (diese Doppeldeutigkeit wurde mir erst vor ein paar Tagen bewusst 😉 ).

Euch allen noch einen schönen Abend und sorgt gut für euch,
Julia

Reblog: Ja, ich bekomme gerne ein Geschenk

Es ist ein Geschenk jemanden so sein zu lassen wie er wirklich ist.
Jemanden in eine Schublade zu stecken nimmt dem anderen die Macht so zu sein, wie er wirklich ist – Ohnmacht – Kraftlosigkeit – Passivität – Verurteilung.
Sich selbst in eine Schublade stecken zu dürfen erhält die eigene Handlungsfähigkeit – Selbstbestimmung – Stärke – Aktivität – Freiheit.

„Menschen, die es verstehen, uns zu verstehen,
sind Geschenke des Himmels.“
Ernst Ferstl

Danke, Lyn, für deine Denkanstöße – sie geben mir Impulse mich selbst zu reflektieren im Umgang mit mir selbst und anderen. Tipp

Frage an meine Mitleser: Wie lasst ihr euer Gegenüber sich selbst sein?
Was bemerkt ihr am anderen, wenn dieser sich selbst sein darf/kann?