Wie bekommst du einen in einen Brunnen hineingefallenen Strandball wieder aus dem Brunnen heraus? Der Wasserstand des Brunnen ist so tief, dass du den Strandball mit bloßen Händen nicht erreichst.
Überlege mal…
Und überlege nochmal…
Lass dir Zeit. Was kommt da alles hoch?
Versuchst du, mit irgendwelchen Mitteln oder Kränen oder Werkzeugen den Ball zu fassen zu bekommen?
Versuchst du etwa, selbst den sicheren Boden unter den Füßen zu verlassen und den Brunnen hinunterzuklettern?
Oder bist du am Verzweifeln und versuchst, dich mit einem anderen Spielzeug abzulenken?
Oder legst du dich ganz bequem auf die Wiese nebenan, schaust die Gänseblümchen an und erfreust dich an der Sonne…
…während du den Gartenschlauch in den Brunnen hängst und Wasser hineinlaufen lässt, bis der Strandball wie von selbst „auftaucht“?
Letzteres ist die „übertragene“ Methode, wie unser aller Nervensystem (Brunnen) am leichtesten die Dinge wieder zum Vorschein kommen lässt, die wir schon ganz früh weggedrückt haben (Strandbälle). Wie zum Beispiel Wut oder Traurigkeit.
Es bringt rein gar nichts, daran herumzudoktern und verbissen an diese Gefühle heranzukommen. Das Wasser im Beispiel repräsentiert die Sicherheit im Nervensystem. Je sicherer und verbundener ein Mensch sich fühlt, desto eher ist der Raum gegeben, um lange Verdrängtes wieder zum Vorschein zu bringen. Das passiert von ganz alleine, sofern ein Mensch immer mehr Sicherheit/Verbundenheit im Außen/Innern wahrnehmen kann.
Also: ab auf die Wiese und Sonne tanken – am besten noch mit jemand anderem.