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Erweiterte Soziale Plastik

Jeder Mensch ist Künstler. Jeder Mensch ist Kunstwerk. Jeder Mensch ist Körper.

Joseph Beuys kannte die Polyvagaltheorie nicht. Deshalb muss nun auch seine Auslegung der sozialen Plastik und des Satzes „Jeder Mensch ist Künstler“ erweitert werden. Vom erweiterten Kunstbegriff zum erweiterten Begriff der sozialen Plastik.

Beuys würde sich jetzt freuen. Zumindest spüre ich das 😉

Ein Mensch kann nur dann Künstler sein, sofern er genug Sicherheit erfährt, damit seine Überlebensmechanismen im Nervensystem (Kämpfen, Fliehen, Erstarren, Dissoziieren, Manipulieren) zur Ruhe kommen – und so Raum für Kreativität entsteht.

Nur so kann der Mensch erst begreifen, dass er selbst Kunstwerk ist, welches er Tag für Tag, Moment für Moment, formt. Durch seine Beziehungen und durch sein ehrliches Mitteilen. Im Miteinander. Wo zwei oder drei in meinem Namen zusammen sind.

Nur durch das Gewahrsein des eigenen Körpers und wie das Nervensystem funktioniert, haben wir die Möglichkeit und den Kontext zu verstehen, dass Sicherheit notwendig ist, dass der Künstler sein Potential ergreift und spürt, wohin es ihn ruft.

Vom Chaos der Überlebensmechanismen im Körper über die Aktion des ehrlichen Mitteilens in Gemeinschaft (lokale Gruppen) hin zur Formierung und Selbstregulierung des eigenen Nervensystems und der Benutzung und dadurch Ausreifung des ventralen Vagus.

Herr Beuys, ich ziehe meinen imaginären Hut in größter Freude 🙂

Illuminati

Es werde Licht!

Und in Wirklichkeit fing alles mit dem unsichtbarsten äh… unfühlbarsten Gefühl aller Gefühle an: dem Ekel.

Da ich gerade innere Arbeit mit meinem Nervensystem praktiziere auf Grundlage der Polyvagaltheorie, stolpert man während des Prozesses auch irgendwann über das ungefühlte Gefühl des Ekels. Ich könnte anstatt Ekel auch Übelkeit schreiben, weil es sich „angenehmer“ liest – mach ich jetzt aber nicht. Hätte ich früher gemacht 😉

Da das Gefühl des Ekels auch in wissenschaftlichen Kreisen noch sehr im Dunkeln verborgen liegt, wollte ich da einfach mal mit meiner Taschenlampe hineinleuchten.

Damit ihr mir folgen könnt, beschreibe ich euch meinen Leuchtweg:

Zuerst landete ich tatsächlich bei Jean-Paul Sartre, der ein Buch mit dem Titel „Ekel“ verfasste. Schnell bin ich auf die Information gestoßen, dass er es hätte eigentlich ganz anders benennen wollen: Melencolia – angelehnt an Albrecht Dürers Kupferstich Melencolia I.

Tja – dann bin ich mal wieder bei diesem angeblich so rätselhaften Kupferstich von Dürer gelandet:

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Melencolia_I

Ich könnte mich an diesem Bild Stunden erfreuen, weil es einfach zahlreiche Details enthält und diese doch nicht zum Kern führen. Nicht zuletzt das abgebildete magische Quadrat rechts oben lässt Zahlenherzen höher schlagen :-)))

Doch warum nur zerschlägt sich alle Welt die Köpfe über dieses Bild?

Zwischendurch habe ich mir mal noch eine Dokumentation herausgesucht, wie solch ein Kupferstich überhaupt hergestellt wird:

Ich kann nur sagen: der Dürer war wirklich ein Künstler und Genie. Faszination pur, wenn man sich vorstellt, wieviele Stiche notwendig waren für solch ein Bild voller Details, Schattierungen und Verzierungen!

Jetzt nur nicht ablenken lassen 😉

Ich frage mich die ganze Zeit: warum nur blickt diese engelsgleiche Gestalt so traurig vor sich her? Geld hat sie genug, rechts vor ihr ist ein Geldbeutel mit 3 Knöpfen zu finden – und ein Schlüsselbund, ein Zeichen großer Macht. Tja, das hilft leider alles nichts… Auch all die mentalen Verschwurbelungen, die man sich durch dieses Bild antun kann, führen nicht zum Ziel und nicht zum Kern… (Kreisspiegelung, Anzahl der Leitersprossen, Waage, Sanduhr, bla bla bla) Alles Ablenkungsmanöver! Ich möchte gar nicht wissen, wie sehr Dürer in sich hineingegrinst haben muss, als er sein Kunstwerk anfertigte.

Vom Blick her schaut sie ins Leere, ganz teilnahmslos (Starre, dorsaler Vagus, Polyvagaltheorie). Hält man jedoch das eine Auge zu, könnte man meinen, sie schaue ins Licht. Hält man das andere zu, schaut sie auf den Polyeder. Ein etwas verzerrter Würfel, dem bereits zwei Kanten abgeschnitten wurden, vielleicht mit der am Boden liegenden Säge?

Ich nehme jetzt einfach an, dieser Polyeder sei aus Stein. Welche Werkzeuge benötigt denn ein Bildhauer? Genau, fast alles, was da so auf dem Boden herumliegt. Inklusive dem Hammer und der… Ja wo ist sie denn, die Meißel??? Kein Wunder, der Künstlerin fehlt ihr Werkzeug! Das, was Dürer beim Erstellen dieses Kupferstiches wie eine Feder führte, das fehlte der sich der Melancholie hingebenden Gestalt, um ihren Polyeder weiter zu bearbeiten.

Es ist also das Unsichtbare im Sichtbaren, was dieses Kunstwerk zum Rätsel macht.

Und die eigentliche Frage müsste doch lauten: welches Werkzeug fehlt euch noch, um wieder lebendig und voller Freude zu werden?

In diesem Sinne wünsche ich euch allen einen guten Start in die neue Woche mit vielen Impulsen, um herauszufinden, was euch persönlich wirklich fehlt, um lebendig zu werden und das eigene Licht zum Leuchten zu bringen.

Albrecht Dürer – ein Licht(u. Schatten)arbeiter 😉

Alles Liebe, Julia

Ich Sein

Oder: warum Joseph Beuys in Kassel 7.000 „Eichen“ pflanzen ließ.

Mir geht es heute sehr unterirdisch – und mir ist gerade überhaupt nicht nach Schreiben und kreativ sein. Deshalb möchte ich jetzt den Gegenbeweis antreten und trotzdem Schreiben. Dieses „alte Gefühl“ brauche ich nicht mehr und es hält mich davon ab, lebendig zu sein – Ich zu Sein. Damit zum Thema.

Ich beschäftige mich schon länger mit dem Projekt der 7.000 Eichen des Joseph Beuys in Kassel. Sowieso habe ich das Gefühl, das fassen zu können, was Beuys mit seiner Sozialen Plastik ausdrücken wollte.

Deshalb gingen mir diese 7.000 Eichen nicht mehr aus dem Kopf, die er im Zuge einer Kunstausstellung in Kassel innerhalb einiger Jahre pflanzen ließ. Der Wahnsinn! 7.000 junge Eichen im Stadtgebiet pflanzen – und neben jedem Baum (es sind nicht nur Eichen, die gepflanzt wurden!) steht ein Monolith. Der eigentliche Hammer war ja, dass mit Projektbeginn ein Monolithhaufen vor dem Rathaus in Kassel abgeladen worden und ein Monolith nach dem anderen an seinen Bestimmungsort transportiert wurde.

Tja – warum nun diese 7.000 Bäume und all die Steine? Und warum genau 7.000?

Letzten Endes sind es ja nicht nur Eichen, die gepflanzt wurden. Warum hat Beuys die Eiche als Name im Projekt gewählt?

Ich habe meiner Phantasie freien Lauf gelassen und bin zu einer Interpretation gekommen.

eICHe: in der Eiche steckt das Wort „Ich“

S_t_EIN: wenn man das T im Stein weglässt, erhält man das Wort „Sein“ und ein t – welches übrig bleibt. Symbolisch verkörpert das t auch ein Kreuz.

eICHe + S_t_EIN <–> beiderseitige Referenz, Spannung

Also bekommen durch die gleichzeitige Platzierung von Eiche und Stein beide eine Referenz aufeinander. Sie beziehen sich auf sich – die Eiche auf den Stein und der Stein auf die Eiche. Nur wächst die Eiche mit den Jahren – und der Stein bleibt Stein.

Hier ist schon der Titel meines Beitrags zu erkennen – es könnte sich um das „Ich Sein“ handeln – mit weiteren Faktoren, die darauf Einfluss nehmen.

Warum nun genau 7.000 Eichen und nicht 6.000 oder 8.000?

Mir fiel gestern zufällig ein Bibelzitat in die Hände: „Und ihr sollt wissen, liebe Freunde, dass ein Tag für den Herrn wie tausend Jahre ist und tausend Jahre wie ein Tag.“ – 2.Petrus 3, 7-9

Die 7 Tage einer Woche könnten die Zeit repräsentieren. Und die drei „Nullen“, die als Zahl unter allen Zahlen den größten Raum einnehmen, könnten für „3D“ stehen – na ja, eigentlich eher 000, also „3*0“ ;-).

Also Raum und Zeit. Raumzeit.

Doch was haben nun der Stein und der Baum mit Zeit und Raum zu tun?

Ich nehme mir das „t“ – also das Kreuz – welches aus dem Stein fällt, um zum Sein zu kommen. Das Kreuz könnte einen an Jesus erinnern, an eine Krise. Vielleicht sind damit die persönlichen Krisen gemeint. Vielleicht ist damit aber auch schlicht und ergreifend der Moment gemeint, der sich beim Aufeinandertreffen von Stein und Baum, äh…, von Bewegung im Raum (horizontaler Strick des „t“) und einem Zeitpunkt (vertikaler Strich des „t“) eröffnet. Eine Raumzeit, die wir Menschen vergessen haben, zu erkennen und zu nutzen.

Ich selbst lerne immer mehr, was es bedeutet, mich im Moment ehrlich mitzuteilen. Mich selbst im Moment wahrzunehmen und auszudrücken, was ist. Der Stein ist meine Wahrnehmung – also das, was wahrnimmt – und der Baum ist das, was ich in diesen (menschlichen) Raum hineinwerfe und was sich zeigt und entwickelt – das, was Raum einnimmt. Das ist das Malen im Moment. Soziale Plastik. Das Innere des Menschen als Farbgeber und Maler – das Außen die Leinwand. Genau deshalb meinte Beuys, dass jeder Mensch ein Künstler sei. Das Chaos im Innern des Menschen ins Außen gebracht – dem Chaos Raum gebend. Fettecke.

Nur haben wir schon seit hunderten von Jahren ein Problem. Der Stein (also die Wahrnehmung) eines jeden Menschen wird von seiner Geburt an mit Decken verschiedenster Art überdeckt. Irgendwann – meist in einer persönlichen Krise – spürt man das Vorhandensein (meist nur) der (oberen) Decken. Das ist der Aufbruch. Der Moment, wo Jesus zum Kreuz griff. Der Moment, wo in einem persönlich die eigenen Illussionen bewusst werden.

Und immer mehr findet dann eine Arbeit statt, die einen nicht nur zur Freilegung der eigenen Wahrnehmung führt, sondern auch zur Freilegung der eigenen Intuition und Kreativität.

Um das auszudrücken, hatte Beuys auch sein Kisten-Projekt ins Leben gerufen: „Intuition statt Kochbuch…“ Wer mehr davon mag, der lässt es sich am besten von Johannes Stüttgen erklären. Diesem höre ich unwahrscheinlich gerne zu:

Meine Essenz: Nur wenn ein Mensch fähig ist, wieder zu seiner eigenen Wahrnehmung (Stein) zurückzukehren, kann ein(e) (e)ICH(e) gesund (weiter-) wachsen.

Deshalb mache ich gerade eine Ausbildung zum Coach. Ich finde es so überaus schön und faszinierend, wenn ein Mensch eine Landeplattform bekommt, um sich und seine eigene Wahrnehmung (Körper, Gefühle, Gedanken) ganz frei zum Ausdruck zu bringen. Ein wunderschöner Prozess, der zur eigenen Lebendigkeit führt.

Und was ist die Ableitung der obigen Essenz? Wenn wir es nicht schaffen, die eigene Wahrnehmung eines jeden einzelnen wieder freizulegen (Polyvagaltheorie, Selbstregulation des Nervensystems) und uns im Kontakt so zu zeigen, wie wir gerade sind, werden die Probleme im Außen unser Chaos im Innern widerspiegeln. Wir müssen uns nicht um die Bäume, um die Natur und um die Probleme im Außen kümmern. Räumen wir mit der Dysregulation in unseren Nervensystemen auf, so geschieht die Anpassung des Außen an das Innere ganz automatisch.

Ich fühle Zufriedenheit. Der Beitrag gefällt mir sehr gut und ich freue mich, so viele Zusammenhänge ausgedrückt zu haben.

Euch noch eine schöne Woche mit ganz viel Lebendigkeit im mOMENt 🙂

Innere Bilder…

…können schaden als auch hilfreich sein.

Ist das eigene innere Bild/Vorstellung aufgrund einer (evtl. unangenehmen) Erfahrung/Prägung der Vergangenheit entstanden? Eine Vorstellung davon, wie das Leben auszusehen hat?

Oder ist dessen Quelle die eigene Kreativität und Inspiration?

Der Körper weist den Weg. Wird es eng und unangenehm, so lohnt es sich, ein neues Bild zu „malen“. Fühlt es sich hingegen weit und weich an, so gehe man den Weg geradeaus weiter…

…vorbei an schönen Blümchen und lustigen MuhMuh‘s :-))) Letzteres ist übrigens der Name meiner Maske, da ich dieses Wort mittlerweile nicht mehr hören kann und das Tragen sehr nervig finde. Muh!

So! Und euch allen wünsche ich ein weiterhin schönes Wochenende!

Alles Liebe, Julia

Muh!

Eine Sch[a/u]tzkiste nicht nur für Hochsensible :-)

Viel Freude beim Lesen, Schauen und Erfahren…

Immer das große Bild im Blick behalten. Weit werden. Danke Elaine Aron 🙂

Für wenige Tage gibt es die beiden HSP-Filme für jeweils einen Mindestbeitrag von 0,99 $… Eine ganz wunderbare Doku und ein liebevoll gemachter Film. Seelenbalsam.

Und Wald. Den gibt’s immer 🙂 Und die eigene Kreativität sowieso…

Einen schönen Frühlingsanfang wünsche ich euch!

Alles Liebe, Julia 🌸

Seelenfutter – mampf!

Wenn ich Hunger bekomme, dann knurrt mein Magen.
Wenn meine Seele kein Futter bekommt, dann spüre ich ein Gefühl von Heimweh.

Es tut etwas weh, so ganz genau beschreiben kann ich das gar nicht.

Irgendetwas zieht im Innern. Etwas tut weh, weil es nicht gesehen wird.
Weil es nicht raus darf.

Das Eigene wird nicht gesehen. Es möchte aber nach draußen.

Es kann dann nach draußen, wenn ich ihm eine Projektionsfläche biete.

Seelennahrung.

Etwas, das diesen Teil in mir abholt. Etwas, was diesem Teil entspricht.

Es kann die Natur sein.
Ein schöner Theaterbesuch.
Ein bewegendes Konzert.
Die Begegnung mit einem besonderen Menschen.
Etwas mit allen Sinnen genießen. Essen, Berührung, ein Spaziergang im Wald.
Der Ausdruck meines Innersten auf einem Bild.
Gedanken und Einsichten, die ich vorher noch nicht kannte.
Ein Lied vor mir hersummen, welches es noch gar nicht gibt.
Neues erfahren. Neues gestalten.
Ein Besuch in der Sauna.
In den Bergen sein. Mit vielen Blümchen, Tieren, Gipfeln.
Das Staunen in der Weite.

Das ist Futter für meine Seele.

Meistens etwas ganz Einfaches.

Die Kunst ist, mich im richtigen Augenblick diesem zuzuwenden.

Inspiration.

Absichtslos oder doch nur lose Absicht?

Oder: When „Magic“ happens…

Für mich ist das größte Glück auf Erden in der Begegnung mit einem Menschen, eine Seite in ihm oder ihr zu erspüren, die er/sie selbst bisher noch nicht kannte und die ein gewisses Erstaunen hervorruft.

Ein unglaublich schöner Moment. Voller Kreativität, Schöpfertum und neuen Möglichkeiten.

Manchmal gehe ich jedoch genau mit diesem Ziel in eine Begegnung hinein – mit dem Ziel, einen genau solchen Moment erfahren zu wollen. Mit vollster Absicht. Die aber ganz leise und trügerisch daherkommt. Im Untergrund mitwabert. Und hinterher dann die Enttäuschung, wenn ich keine Magie und Verbundenheit gespürt habe. Wie denn auch?!?

Ich wünsche mir für mich selbst, dass ich in zukünftigen Begegnungen so absichtslos wie möglich hineingehen und etwas entstehen, passieren lassen kann, was noch nie zuvor dagewesen ist. Das wünsche ich mir. Von Herzen. Meine Neugier ist kurz vor dem Platzen vor Freude 😉

Einen guten Start in die Woche Euch allen mit Begegnungen voller Wunder und Überraschungen!

Alles Liebe,
Julia

Innere Unruhe

Heute gibt es nur eine Gedankenlandkarte.

Wenn ihr auf das Bild klickt, und im neuen Fenster nochmal draufklickt, bekommt ihr mehr Details zu sehen…

Ich liebe Mind-Maps :-)))

Viel Freude beim Wandern durch eigene Gedanken und einen schönen Sonntag euch!

Alles Liebe, Julia

Finde den Weg. Deinen Weg. 🙂

Die Wohlfühl-Box

Ich liebe es, kreativ zu sein und meine Ideen in die Realität umzusetzen. So also heute die Wohlfühl-Box für einen deutschen Freund und seine amerikanische Frau, die vor einem Jahr zum ersten Mal Eltern geworden und gerade auf Deutschland-Reise sind. Heute war Grillen mit ihnen angesagt und ein Geschenk wollte ich ihnen auch mitgeben. So habe ich heute noch etwas zusammengestöpselt 😉 Zusatzinfo: Ihren kleinen Hund haben sie zuhause gelassen…

Liebe Grüße, Julia